Pilotierung des „Offene Daten für Alle“-Workshops im Onlineformat
Am 19. Mai und 8. Juni 2021 wurde erstmalig der „Offene Daten für Alle“ (ODFA) Workshop im Onlineformat für die Mitarbeitenden der Kommunen Moers, Kleve und Geldern angeboten. Die hierzu eigens an die digitale Zusammenarbeit angepasste und erweiterte Version des Workshops basiert auf dem Konzept, das 2019 von der Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit der britischen Agentur New Union als eine Präsenzveranstaltung erarbeitet und unter anderem in Münster erfolgreich getestet wurde.
Der erste digitale Pilot-Workshop richtete sich aufgrund aktueller pandemiebedingter Einschränkungen in einem ersten Schritt an die Mitarbeitenden der drei Stadtverwaltungen. Nachfolgende Maßnahmen sollen zudem zivilgesellschaftliche Akteure aus der jeweiligen Kommune, z.B. Vereine, lokale Wirtschaft und andere Institutionen, zusammenbringen. Die Erfahrungswerte aus der Pilotierung fließen in die weiteren Angebote ein. Die Teilnehmenden werden zwecks weiterer Kollaboration bei der Vernetzung untereinander aktiv unterstützt. Ein erklärtes Ziel dieses Vorhabens ist es, ein Verständnis für und die Nutzung von bereitgestellten offenen Daten zu steigern sowie eine Übereinstimmung der Datenbereitstellung mit der Nachfrage aus der Zivilgesellschaft zu erwirken.
Nach einem Kennenlernen der Teilnehmenden wurde in einem Vortrag eine gemeinsame Informationsgrundlage geschaffen, um den weiteren verwaltungsinternen Diskurs zum Thema offene Daten zu führen. Zudem wurden die Ergebnisse der Umfrage zu Einstellungen gegenüber offenen Daten / offenem Verwaltungshandeln, die das Reallabor in den Monaten März / April durchgeführt hat, vorgestellt. Es wurden Erfahrungen ausgetauscht und Fragen beantwortet. Im weiteren Verlauf wurden kollaborativ Potenziale der Fachbereiche für die Datenbereitstellung sowie interne Bedarfe für die Nutzung ermittelt. Erfahrungsgemäß entwickelt die interne Nutzung ein besseres Verständnis des Werts offener Daten und kann den Umgang damit erleichtern. Im nächsten Schritt waren die Kompetenzen der Teilnehmenden außerhalb ihres Berufs gefragt. Ob durch ein Hobby oder ein Ehrenamt bedingt, alle Mitarbeitenden besitzen wahre Schätze an Domänenwissen, die wertvolle Impulse für die Priorisierung bei der Bereitstellung offener Daten liefern können. Die Fokussierung kann zu einer schnelleren Nutzung von Daten führen und die Zusammenarbeit der Verwaltung mit der Zivilgesellschaft stärken.
Dieser Workshop soll einen Grundstein für die weitere Zusammenarbeit legen, die zunächst durch das Reallabor Niederrhein organisatorisch getragen wird. In Zukunft soll daraus ein regelmäßiger themenfokussierter Austausch zur Förderung des offenen Verwaltungshandelns, der offenen Daten und der Digitalisierung allgemein entstehen.
Der erste Durchlauf am 19. Mai lieferte eine Vielzahl an Anregungen für weitere Entwicklungen im Feld Offener Daten in den Städten Geldern, Kleve und Moers. 23 Mitarbeitenden aus den drei Kommunen diskutierten gemeinsam mit den Labormitwirkenden über die Herausforderungen bei der Bereitstellung von offenen Daten, sammelten Ideen und tauschten Erfahrungen aus. Die Teilnehmenden wiesen eine hohe Diversität bezüglich ihres Fachbereichs und ihrer Dienstgrade aus und brachten ein großes Interesse am Thema mit. Laut Feedback der Teilnehmenden ist die Motivation sehr hoch, auch nach dem Workshop aktiv und gemeinsam das Thema voranzutreiben. Ideen wurden kollaborativ niedergeschrieben und werden in nächster Zeit hier im Blog zusammengefasst veröffentlicht. Der Vorschlag seitens des Labors zur Etablierung von Open-Data-Thementischen wurde gut aufgenommen.
Auch beim 2. Workshop war mit 14 Teilnehmenden erneut eine große Bandbreite an Fachabteilungen vertreten. Die Gruppe war ebenfalls heterogen im Bezug auf ihre Vorkenntnisse und Erfahrung sowohl mit dem Thema offene Daten als auch bei der digitalen Zusammenarbeit. Didaktische und inhaltliche Anregungen aus dem 1. Durchlauf wurden bereits berücksichtigt. So wurde beispielsweise die Dauer von 3 auf 4 Stunden erhöht, die Wechsel zwischen dem Kollaborationisboard und Videokonferenz sowie die Wechsel in Gruppenarbeitsräume und zurück wurden minimiert. Trotz der Verlängerung wurde am Ende klar, dass vieles noch nicht an- und ausgesprochen werden konnte und dass es weiterer intensiver Kollaboration bedarf. Das Feedback der Teilnehmenden war durchaus positiv, einige haben aber auch angemerkt, dass der Input-Teil sehr umfangreich und anstrengend war. Bei den nächsten Maßnahmen wird das Labor stärker darauf achten, die Unterschiede zwischen den Teilnehmenden in besonders heterogenen Gruppen stärker zu berücksichtigen.
Nun geht es zunächst an die Planung und Umsetzung weiterer Maßnahmen. Eine Auflage des „Offene Daten für Alle“-Workshops mit Öffnung insbesondere für die Zivilgesellschaft ist für den Spätsommer vorgesehen.
[Webseite zum ursprünglichen Workshop-Konzept]
[Präsentation zum Workshop, PDF, ca. 10 MB]
[Präsentation der Umfrage-Ergebnisse, PDF, ca. 1,1 MB]
[Auswertungsbericht der Umfrage, PDF, ca. 2,3 MB]